Interne Links sind eines der mächtigsten, aber oft unterschätzten SEO-Instrumente. Richtig eingesetzt verbessern sie das Crawling, verteilen Link-Authority (Link Juice), schaffen thematische Relevanz und helfen Nutzern, sich auf deiner Website zurechtzufinden. In diesem Artikel erkläre ich klare, praxisnahe Regeln und Strategien — von Silo-Strukturen bis zu Anchor-Texten.
Warum interne Links wichtig sind
- Crawling & Indexierung: Interne Links helfen Suchmaschinen, neue und tiefere Seiten zu finden.
- Relevanz & Themen-Signale: Verlinkungen innerhalb eines Themenclusters signalisieren Google, welche Seiten zusammengehören.
- Link Equity verteilen: Starke Seiten (z. B. Startseite, Pillar Pages) können Autorität an Unterseiten weitergeben.
- Nutzerführung: Besucher finden schneller relevante Inhalte und bleiben länger auf der Website.
1. Siloing: Inhalte thematisch bündeln
Ordne deine Inhalte in thematische Silos oder Cluster: Eine zentrale «Pillar»-Seite (Hub) behandelt das Hauptthema, dazugehörige Unterseiten (Spokes) behandeln Unterthemen. Interne Links innerhalb des Silos stärken die thematische Autorität und machen es leichter für Google, die Relevanz einzelner Seiten zu erkennen.
2. Optimale Crawl-Tiefe beachten
Wichtig: Wichtige Seiten sollten in maximal 2–3 Klicks von der Startseite erreichbar sein. Tiefe Seiten (z. B. 5+ Klicks Entfernung) riskieren, seltener gecrawlt oder weniger gewichtet zu werden. Überprüfe deine Seitenstruktur und verkürze Pfade, wo nötig.
3. Anchor-Texte bewusst wählen
- Nutze beschreibende, natürliche Anchor-Texte statt generischer „hier klicken“-Links.
- Vermeide exaktes Keyword-Stuffing in allen internen Links — Variation wirkt natürlicher.
- Bei wichtigen Zielseiten setze gezielt keyword-relevante Anchors, aber sparsam und kontextbezogen.
4. Hub-&-Spoke-Model: Pillar-Pages bauen
Erstelle umfassende Pillar-Pages, die ein Thema ganzheitlich behandeln, und verlinke auf detaillierte Unterseiten. Die Pillar-Page dient als zentrale Anlaufstelle und verteilt Autorität an die spezifizierten Artikel.
5. Navigation, Breadcrumbs & Footer-Links
Nutze mehrere, sinnvolle interne Link-Systeme:
- Hauptnavigation: Für Top-Kategorien — übersichtlich und nicht überfrachtet.
- Breadcrumbs: Verbessern UX und zeigen Suchmaschinen die Hierarchie.
- Footer-Links: Nützlich für rechtliche Seiten, Kontakt und Top-Kategorien — aber nicht als Link-Farm missbrauchen.
6. Orphan Pages vermeiden
Orphan Pages (Seiten ohne interne Links) werden selten gefunden oder indexiert. Führe regelmäßige Audits durch (z. B. mit Screaming Frog oder Sitebulb) und verbinde isolierte Seiten sinnvoll mit thematisch passenden Inhalten.
7. Pagination & Tag-Kanonen: sauber umsetzen
Bei paginierten Inhalten (z. B. Bloglisten) verwende rel="prev/next" oder bessere: konsolidierte Listen/Segmentierung und Canonical-Tags, um Duplicate Content und verwirrende Crawling-Pfade zu vermeiden. Tags und Kategorien sollten sinnvoll strukturiert sein — nicht jede Tag-Seite muss indexiert werden.
8. Interne Links & Conversion
Setze interne Links nicht nur für SEO, sondern auch für Conversion-Optimierung: verlinke z. B. zu Service-Seiten, Kontaktformularen oder relevanten Case Studies an passenden Stellen im Content. Das erhöht die Nutzerzufriedenheit und die Chance auf Aktion.
9. Nofollow intern? Meist unnötig
Das Attribut rel="nofollow" für interne Links ist selten sinnvoll — es fragmentiert die Link-Equity und kann Crawling-Probleme verursachen. Nutze es nur in Ausnahmefällen (z. B. bei
Admin-Links, Login- oder Tracking-Links), nicht als generelle Steuerungsmaßnahme.
10. Monitoring & Audit: kontinuierlich prüfen
Regelmäßige Audits sind Pflicht. Tools wie Screaming Frog, Ahrefs, SEMrush oder die Google Search Console helfen, interne Linkstrukturen, Klicktiefe, Broken Links und Orphan Pages zu identifizieren. Setze Prioritäten und behebe die schwerwiegendsten Punkte zuerst.
Praktische Checkliste: Interne Links optimieren
- Wichtige Seiten in ≤ 3 Klicks erreichbar machen
- Pillar-Page + thematische Unterseiten (Hub & Spoke) anlegen
- Beschreibende, natürliche Anchor-Texte verwenden
- Orphan Pages aufspüren und verlinken
- Breadcrumbs und saubere Navigation einbauen
- Pagination & Tags mit Canonical oder NoIndex regeln
- Interne Links zur Conversion (Formulare, Produkte) einbinden
- Regelmäßige Audits und Anpassungen durchführen
Fazit
Interne Links sind kein Nice-to-have — sie sind ein Kernbestandteil jeder nachhaltigen SEO-Strategie. Mit einer durchdachten Struktur, gezielten Anchor-Texten und regelmäßigen Audits stärkst du sowohl die Sichtbarkeit in Suchmaschinen als auch die Nutzerführung. Denke thematisch, nicht zufällig: baue Silos, verbinde Inhalte sinnvoll und messe die Wirkung.
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