Die digitale Welt verändert sich schnell – nicht nur technisch, sondern auch rechtlich. Für Website-Betreiber, Designer und Entwickler sind seit 2022 mehrere neue Regeln gültig oder in Vorbereitung, die du kennen musst, um sicher, modern und compliant zu arbeiten. Wer diese Neuerungen ignoriert, riskiert nicht nur Abmahnungen, sondern auch negative Auswirkungen auf SEO, Nutzererlebnis und Vertrauen der Besucher. Es lohnt sich daher, die Änderungen frühzeitig umzusetzen und Prozesse anzupassen. Ein proaktiver Umgang schützt vor rechtlichen Problemen und erhöht gleichzeitig die Professionalität deiner Website. So bleiben deine Angebote nicht nur attraktiv, sondern auch rechtlich abgesichert.
Wichtige neue Regeln im Überblick
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Datenschutz & externe Dienste – z. B. Google Fonts
Ein wegweisendes Urteil des Landgerichts München I vom 20. Januar 2022 hat entschieden, dass die dynamische Einbindung von Google Fonts (also das Laden der Schriftarten direkt von Google-Servern) ohne explizite Nutzereinwilligung die DSGVO verletzt, weil die IP-Adresse des Besuchers an Google übermittelt wird. «Diese Entscheidung zeigt, wie wichtig es ist, alle externen Dienste auf datenschutzkonforme Einbindung zu prüfen», betonen Experten. Website-Betreiber müssen aktiv werden, um die rechtliche Sicherheit zu gewährleisten und Abmahnrisiken zu minimieren.
Folge: Website-Betreiber sollten Google Fonts lokal hosten oder nur nach ausdrücklicher Zustimmung einbinden. Alternativ können andere datenschutzfreundliche Schriftarten verwendet werden. Regelmäßige Überprüfungen stellen sicher, dass neue Inhalte nicht versehentlich gegen die DSGVO verstoßen.
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Hosting und Datenübertragung in Drittstaaten
Immer wieder wird betont, dass das Übertragen von personenbezogenen Daten (z. B. IP-Adressen) in Länder ohne angemessenes Datenschutzniveau (z. B. USA) ein erhöhtes Risiko darstellt. In Zusammenhang mit Diensten wie Google Fonts oder externen Tracking-/CDN-Diensten steigt hierfür die Haftung. «Wer Server oder Dienste im Ausland nutzt, muss sicherstellen, dass die Datenschutzanforderungen eingehalten werden», raten Fachanwälte. Ein sorgfältiges Hosting-Konzept reduziert das Risiko von Bußgeldern und sorgt für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
Es empfiehlt sich, Daten soweit möglich in der EU zu hosten oder verbindliche Standardvertragsklauseln einzusetzen. Transparente Dokumentation schützt nicht nur rechtlich, sondern stärkt auch das Vertrauen der Nutzer.
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Barrierefreiheit wird gesetzlich bindend – z. B. European Accessibility Act (EAA)
Ab dem 28. Juni 2025 gilt in Deutschland mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) eine gesetzliche Verpflichtung für viele digitale Angebote, barrierefrei zu sein – gemäß der Norm EN 301 549, die die WCAG 2.1 bzw. höhere Standards abbildet. «Webseiten, die Barrierefreiheit ignorieren, riskieren nicht nur rechtliche Sanktionen, sondern verlieren auch Nutzer», so Fachleute. Die Umsetzung verbessert gleichzeitig Usability und Nutzererfahrung für alle Besucher.
Was bedeutet das praktisch? Texte müssen z. B. lesbar sein, Kontraste ausreichend, Navigation per Tastatur möglich, Alternativtexte für Bilder vorhanden. Wer das ignoriert, riskiert Bußgelder und rechtliche Folgen. Außerdem erhöht die Barrierefreiheit die Reichweite und das positive Markenimage. Unternehmen, die frühzeitig handeln, positionieren sich als verantwortungsbewusst und zukunftssicher.
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Cookie- und Tracking-Regeln verschärft
Auch wenn keine völlig neue Regel seit 2022 eingeführt wurde, so haben mehrere Datenschutzbehörden und Gerichte klargestellt: Das Einbinden von Cookies, Tracking-Diensten oder externen Skripten erfordert meist vorherige Zustimmung. Externe Dienste, die ohne Einwilligung geladen werden, erhöhen das Risiko einer Abmahnung. «Consent-Management und klare Hinweise auf der Website sind essenziell», betonen Experten. Nutzer müssen die Möglichkeit haben, transparent zu entscheiden, welche Daten sie teilen.
Regelmäßige Updates und Überprüfungen der Consent-Tools stellen sicher, dass neue Skripte und Plugins ebenfalls rechtskonform integriert werden. Das schützt langfristig vor rechtlichen Risiken und erhöht die Vertrauenswürdigkeit der Website.
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Design- und Typografie-Regeln im Blick: Fonts, Kontrast & Bewegungsmuster
In Folge der Barrierefreiheitsanforderungen rücken auch Aspekte wie Schriftgrößen, Zeilenabstände, Kontraste und reduzierte Animationen in den Fokus. Designer und Entwickler müssen sicherstellen, dass Webseiten nicht nur «schick» wirken, sondern auch lesbar und zugänglich sind. Besonders auf mobilen Geräten und bei älteren Bildschirmen ist gute Lesbarkeit entscheidend.
Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren verbessern Unternehmen nicht nur die Barrierefreiheit, sondern auch die allgemeine User Experience. Konsistente Designrichtlinien sorgen zudem für Markenkohärenz und Vertrauen bei den Besuchern.
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Technische SEO & Seitengeschwindigkeit bleiben Pflicht
Auch wenn dies keine «neue Regel» im rechtlichen Sinne ist, haben Rankings und Nutzererfahrung durch Faktoren wie Ladezeit, mobile Optimierung und Core Web Vitals massiv an Bedeutung gewonnen. Entwickler müssen hier mit moderner Technik und sauberem Code arbeiten. «Schnelle, gut optimierte Websites wirken professionell und reduzieren Absprungraten», erklären SEO-Experten. Core Web Vitals und Performance-Metriken sind heute entscheidend für Ranking und Conversion.
Regelmäßige Überprüfungen, Caching-Strategien und Optimierung von Bildern oder Skripten stellen sicher, dass die Website immer performant bleibt. Das zahlt sich langfristig in Traffic, Nutzerzufriedenheit und Umsatz aus.
Warum diese Regeln für dich wichtig sind
Wenn du eine Website betreibst oder gestaltest (z. B. als Designer/Entwickler), gelten diese Neuerungen nicht irgendwann – viele bereits jetzt. Ignorierst du z. B. Datenschutz-Verstöße, riskierst du Abmahnungen. Unterlässt du Barrierefreiheit, drohen Bußgelder ab 2025. Wer die Regeln früh umsetzt, kann seine Prozesse optimieren, Risiken minimieren und gleichzeitig die Qualität und Professionalität der Website steigern. Compliance wird so Teil des täglichen Workflows und stärkt Vertrauen bei Nutzern und Kunden.
Was du konkret tun solltest
- Prüfe, ob du Google Fonts oder andere externe Dienste nutzt – und weise ggf. nach, dass die Fonts lokal gehostet sind oder du eine Einwilligung eingeholt hast.
- Stelle sicher, dass deine Website oder Webapp barrierefrei nach EN 301 549 / WCAG 2.1 AA (oder höher) aufgebaut ist – insbesondere ab 2025.
- Führe regelmäßig Datenschutz-Audits durch: Welche externen Dienste werden geladen? Welche Daten werden übertragen? Gibt es eine Einwilligung?
- Optimiere deine Website technisch – Geschwindigkeit, Responsive Design, saubere Struktur – damit UX, SEO und Recht in Einklang stehen.
- Baue Dokumentation ein: Datenschutzerklärung, Impressum, Barrierefreiheitserklärung (falls erforderlich) und Nachweise für Hosting oder Hosting-Modus (z. B. bei Fonts).
Fazit
Webdesign und Webdevelopment sind längst nicht mehr nur Frage von Ästhetik oder Technik – sondern auch von Compliance, Datenschutz und Zugänglichkeit. Wer früh reagiert, minimiert Risiken und schafft professionellere Angebote. Bei Aurelix kombiniere ich modernes Design, saubere Entwicklung und rechtskonforme Umsetzung – damit deine Website nicht nur gut aussieht, sondern auch sicher, schnell und zugänglich ist. Wer diese Regeln berücksichtigt, gewinnt Vertrauen, Reichweite und langfristige Stabilität.
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