Immer mehr Unternehmen möchten auch ältere Nutzer als Kunden erreichen. Um diese Zielgruppe anzusprechen, ist Barrierefreiheit entscheidend. Ältere Menschen haben häufig eingeschränkte Seh-, Hör- oder Motorikfähigkeiten. Schon kleine Anpassungen können die Benutzererfahrung deutlich verbessern. Eine zugängliche Website zeigt zudem Wertschätzung und Professionalität, da sie niemanden ausschließt. Unternehmen profitieren langfristig davon, wenn sie diese Nutzergruppe ernst nehmen und bewusst mitdenken.
1. Lesbarkeit erhöhen
Wähle klare, gut lesbare Schriftarten und ausreichend große Schriftgrößen. Vermeide dekorative Schriften für Fließtext und setze auf serifenfreie Fonts wie Arial, Verdana oder Google Fonts mit hoher Lesbarkeit. Eine gute Typografie ist einer der wichtigsten Faktoren, da sie unmittelbaren Einfluss auf das Verständnis von Inhalten hat. Achte auf ausreichenden Zeilenabstand und einen angenehmen Zeilenlängenbereich zwischen 45–75 Zeichen. Auch Absätze sollten klar strukturiert sein, damit der Text nicht wie ein Block wirkt. Je klarer und ruhiger das Schriftbild, desto wohler fühlen sich ältere Nutzer beim Lesen.
2. Schriftgrößenanpassung ermöglichen
Ermögliche den Nutzern, die Schriftgröße individuell anzupassen. Dies kann durch Browserfunktionen oder integrierte Zoom-Buttons geschehen. Flexible Layouts und relative Einheiten wie em oder rem helfen, dass Texte beim Vergrößern nicht aus dem Layout fallen. Viele ältere Menschen nutzen Webseiten erst dann regelmäßig, wenn sie Schrift problemlos vergrößern können. Eine gute Umsetzung signalisiert, dass du die Bedürfnisse dieser Zielgruppe aktiv verstehst. Besonders wichtig ist, dass Menüs, Buttons und Formularfelder ebenfalls korrekt mitskalieren.
3. Kontraste und Farben
Helle Schrift auf hellem Hintergrund oder umgekehrt erschwert das Lesen erheblich. Nutze hohe Kontraste und teste die Farbkombinationen auf Barrierefreiheit. Farben sollten nicht die einzige Informationsquelle sein, z. B. bei Links oder Fehlermeldungen. Gerade ältere Nutzer verlassen sich stärker auf klare visuelle Unterschiede, etwa farbige Buttons mit deutlicher Kontur. Tools wie WCAG-Kontrastprüfer helfen bei der Analyse. Auch Farbblindheit sollte berücksichtigt werden – eine Zielgruppe, die häufig nicht bedacht wird. Gut gewählte Kontraste verbessern auch die mobile Nutzbarkeit, weil Inhalte draußen bei Sonne besser erkennbar bleiben.
4. Einfache Navigation
Klare Menüs, sichtbare Buttons und eine logische Seitenstruktur helfen älteren Nutzern, sich zurechtzufinden. Vermeide zu verschachtelte Menüs oder versteckte Funktionen. Ältere Nutzer bevorzugen übersichtliche und vorhersehbare Navigationspfade, da sie komplexe oder interaktive Menüsysteme als verwirrend empfinden können. Verwende eindeutige Begrifflichkeiten wie „Kontakt“, „Leistungen“ oder „Über uns“. Auch Brotkrumen-Navigation kann hilfreich sein. Wichtig: Animationen sollten dezent und nicht ablenkend sein.
5. Interaktive Elemente
Buttons, Links und Formularfelder sollten groß genug sein, um sie leicht anklicken zu können. Touch-optimierte Elemente sind auch für Tablets und Smartphones wichtig. Ein Mindestmaß von etwa 44 × 44 Pixel wird als ideal angesehen, um Fehlklicks zu vermeiden. Ebenso wichtig ist ausreichend Abstand zwischen einzelnen Buttons. Formulare sollten so kurz wie möglich gehalten sein und klare Fehlermeldungen anzeigen. Barrierefreie Formulare erhöhen nicht nur die Usability, sondern auch die Conversion-Rate.
6. Multimedia-Inhalte
Videos sollten Untertitel haben, Audiodateien eine Transkription. Ältere Nutzer profitieren von klaren visuellen und auditiven Hinweisen. Viele Nutzer dieser Zielgruppe bevorzugen ruhige, gut erklärte Videos, statt schnell geschnittene Inhalte. Untertitel verbessern zudem die Auffindbarkeit in Suchmaschinen. Auch ein einstellbares Abspieltempo kann hilfreich sein. Achte darauf, keine automatisch startenden Videos zu verwenden – das wirkt oft störend oder erschreckend.
7. Barrierefreie Technik
Nutze ARIA-Rollen, Alt-Tags für Bilder und eine semantische HTML-Struktur, damit Screenreader die Inhalte korrekt interpretieren können. Eine barrierefreie Webseite ist nicht nur nutzerfreundlich, sondern verbessert auch SEO. Suchmaschinen bevorzugen klare Struktur, semantischen Code und vollständige Bildbeschreibungen. ARIA-Rollen helfen besonders dann, wenn Standard-HTML-Elemente erweitert wurden. Achte außerdem auf gute Tastaturbedienbarkeit – viele ältere Nutzer navigieren ohne Maus.
Fazit
Webseiten für ältere Zielgruppen sollten lesbar, klar strukturiert und barrierefrei sein. Bereits kleine Anpassungen wie größere Schrift, individuelle Schriftgrößenanpassung, höhere Kontraste und einfache Navigation erhöhen die Nutzerfreundlichkeit erheblich. Eine barrierefreie Website ist immer auch eine professionelle Website, die für alle Menschen zugänglich bleibt. Barrierefreiheit stärkt Vertrauen, verbessert SEO und zeigt echte Wertschätzung. Bei aurelix achte ich darauf, dass Websites für alle Zielgruppen zugänglich sind, ohne dass das Design darunter leidet.
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